Kult-Slapstick: die Kurzfilmepisoden mit dem unverkennbaren Vorspann liefen mit großem Erfolg im Fernsehen.
Ob Billy Bevan, Snub Pollard oder Charlie Chaplin, alle Charaktere wurden von Hartmut Neugebauer mit Texten versehen und gesprochen. Durch die Voice-over Vertonung der Stummfilme aus den 1910 – 1920 Jahren ist ein direkter Angriff auf die Lachmuskeln gelungen.
DIE KLAMOTTENKISTE –
Silent comedies at ist best
Die Klamottenkiste wurde Anfang der 1980er Jahre des vergangenen Jahrhunderts in den U.S.A. konzipiert. Hierbei wurden umfangreiche Archivbestände in den Kopierwerken an der amerikanischen Ostküste selektiert und gesichtet. Das Hauptaugenmerk galt den sogenannten One-Reelern (sog. Einakter), die zwischen 1905 und 1918 überwiegend in den U.S.A., aber auch in Dänemark produziert wurden. So entstanden bis zu 3 Filme pro Woche.
Der große Publikumserfolg dieser Silent Movies brachte alle großen Stars der Stummfilmära – wie Charlie Chaplin, Edna Purviance, Larry Semon, Snub Pollard, Billy Bevan und viele andere hervor. In diesen Filmen spielte vor allem die atemberaubende Action, die Mimik und das Imponiergehabe der Schauspielerinnen und Schauspieler eine große Rolle. Den Tonfilm gab es damals noch nicht. Der wurde erst Ende der 1920er Jahre erfunden.
So entstanden in Zusammenarbeit mit der ARD insgesamt 123 Folgen zu je 15‘ Min. Unterlegt wurde die Filme mit neu komponierten Musiken. Texte und die Dialoge wurden allesamt von dem unvergessenen Schauspieler, Regisseur und Synchronsprecher Hartmut Neugebauer, der leider 2017 verstorben ist konzipiert und auch in allen Rollen gesprochen. Neugebauer lieh Gene Hackman, John Goodman und Robbie Coltrane seine deutsche Stimme. Ihm zu eigen war neben seinem komödiantischen Talent, seine markante Stimme, die er weitgehend, in einem Wechsel der Interpretation von männlichen und weiblichen Rollen in improvisierter Form, die auch den Handlungen der Filme entsprach, unterlegte.
Die Klamottenkiste wurde dann ab 1983 im 1. Programm der ARD zu einem Smash Hit, einem Bombenerfolg. Schon bald kamen auch die 3. Programme der ARD einheitlich vor allem in den Nachmittagssendungen hinzu. Und Anfang der 1990 Jahre kam auch das DDR-Fernsehen hinzu. Das war vor allem darin begründet, dass man dort mit den dänischen Olsenbanden-Spielfilmen, die in ihrer Grundstruktur ein ähnliches unpolitisches Format wie die Stummfilmklamotten darstellten, entdeckt und zu ungeahnten Erfolgen in den DDR-Kinos und später dann auch im Fernsehen geführt hatte.
Natürlich hatten auch die Videoanbieter schon bald Lunte gerochen und zunächst 50 Filme der Klamottenkiste in den Vertrieb aufgenommen. VHS, Beta und Video 2000 - Kassetten, die schon bald von DVD’s abgelöst wurden. Die fortschreitende Medientechnik machte es dann erforderlich, die Filme digital zu re-mastern und weitere Titel davon in die Angebotslisten mit aufzunehmen. Neuhinzukommend, werden zur Zeit weitere Filme, die noch nie im Fernsehen gezeigt wurden, bearbeitet. Aktuell werden die Bänder mit frühen Folgen von Charlie Chaplin gereinigt und mit neuesten HD Abtastern digitalisiert.