»Der fähigste aller sowjetischen Dirigenten«
Auch im klassisch-romantischen Standardrepertoire war Mravinsky bestens zu Hause. Dabei konnte er oft andere Akzente setzen als »westliche« Interpreten. Diese Edition enthält eine der drei Instrumentalstücke aus Opern von Richard Wagner (1813–1883) sowie eine erstaunlich durchvolle, zügige Darstellung der 8. Symphonie von Anton Bruckner. Wer zudem das grandiose »Poème de l’Exstase« von Alexander Scriabin (1872–1915) dieses Präzisionsfanatikers hört, vermeint oftmals Details und Strukturen wahrzunehmen, die andere Dirigenten oft »im großen Ganzen« untergehen ließen. Die innersowjetische Renaissance des Skriabin-Zeitgenossen und spätromantischen Melodikers Vasily Kalinnikov (1866–1901 gregorianisch) schob Mravinsky mit an – unter anderem mit einer energiestrotzenden Darstellung von dessen 2. Symphonie.
Nach 1961 existieren nur noch Live-Mitschnitte seiner Konzerte – Dokumente eines großen Musikers. In den Worten des Musik-Publizisten Norman Lebrecht »der fähigste aller sowjetischen Dirigenten«. (Lothar Brandt)